Mag ich nicht - muss ich aber...

 

Liebe Klienten, Kunden, Partner, Freunde und Interessierte,

wie halten Sie es denn mit Aufgaben und Tätigkeiten, die Sie zwar nicht mögen, dennoch aber machen müssen? Dazu haben Psychologen etwas Interessantes herausgefunden... was, erfahren Sie im neuen BliXlicht.

sommerliche Grüße

Ihre


BELEUCHTET

Wer kennt sie nicht - die ungeliebten Aufgaben. Von Putzen, über Rasen mähen bis hin zur Steuererklärung begleiten sie uns durchs Leben und machen dieses gefühlt für uns schwer. Gerne schieben wir solche Tätigkeiten vor uns her, manchmal so lange, dass sie für uns sogar mit Unannehmlichkeiten wie Mahnungen und Gebühren verbunden sind. Auch wenn es nur kleine, eher harmlose Dinge sind, können wir uns dennoch nicht überwinden, diese zu erledigen. Wieso eigentlich?


 ERLEUCHTET

Das haben in vier Studien mit jeweils 3000 Teilnehmern Psychologen untersucht. Mit den Studien wollte man herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Selbstkontrolle und der sogenannten "autonomen Motivation" gibt. Diese Art der Motivation hängt eng mit einem ausgeprägten Gefühl der Selbstbestimmung zusammen.

Die Studienteilnehmer erhielten die Aufgabe, acht Tage lag in einer Art Tagebuch festzuhalten, was sie während der Arbeit machten. Es wurden ihnen wiederholt auch langweilige und sinnlose Aufgaben gestellt. Dazu mussten die Teilnehmer Auskunft geben über ihre aktuelle Gefühlslage und ob sie damit zufrieden waren, wie sie ihre Zeit gerade verbrachten. Ausserdem wurde durch Tests erhoben, wie hoch die Selbstkontrolle der Teilnehmer grundsätzlich war.

Das Ergebnis: Teilnehmer, die sehr diszipliniert die gestellten oder selbst gewählten Aufgaben erledigt hatten - egal ob diese langweilig oder interessant waren - nutzten dafür einen Trick. Sie motivierten sich selber dadurch, dass sie allen Aufgaben und Tätigkeiten einen persönlichen Nutzen und Sinn zuwiesen. Zum Beispiel: ich möchte das tun weil / es ist gut um / es hat den Vorteil... und nicht: ich muss das tun / es ist verpflichtend / mir bleibt nichts anderes übrig.
Diese Art der Selbstmotivation half den Probanden auch in Momenten der persönlichen Erschöpfung dabei weiter zu machen und durchzuhalten. 

Doch damit nicht genug. Je besser es den Teilnehmer gelang, selbstbestimmte Gründe für eine Aufgabe zu finden, desto zufriedener waren sie auch mit der dafür aufgewandten Zeit. Insgesamt waren diese Teilnehmer zufriedener mit ihrem Leben und fühlten sich weniger erschöpft. Was heisst das nun für den Alltag?


  AUSGELEUCHTET

Das Ergebnis der Studien bestätigt gleich zwei Vorgehensweisen im Coaching.

Zieldefinition: Im Coaching wird zu Beginn eines Prozesse immer ein Ziel (manchmal auch mehrere) definiert. Bei der Zielfindung ist es wichtig, sich sein Ziel so zu setzen, dass es auch zur Veränderung motiviert - die Zielerreichung attraktiv macht. Wer sein Ziel so definiert, dass es nur "weg von" bedeutet, dem fällt es schwerer dabei zu bleiben. Beispiel: Weg-von-Ziel: Ich will runter kommen von meinem Gewicht. Hin-zu-Ziel: Ich möchte mich fit und gesund fühlen. Und wenn ich das Ziel dann auch noch SMART formuliert habe, steigen die Chancen der Zielerreichung noch mehr.

Reframing: Wir sind Meister darin, ungeliebte Aufgaben zu dramatisieren. Gerne malen wir sie uns mieser, anstrengender und nervenaufreibender aus, als sie es tatsächlich sind. Der Rahmen der Aufgabe ist tiefschwarz und bedrohlich. Kleine Übung: Stellen Sie sich eine Ihrer ungeliebten Aufgaben schwarz gerahmt vor. Gestalten Sie den Rahmen im nächsten Schritt anders. Vielleicht malen Sie ihn pink, mit weißen Herzchen oder sonnengelb mit kleinen blauen Blümchen an. Oder er ist mit dunkelrotem Samt bezogen oder hat weisse Rüschen. Wie wirkt der Rahmen jetzt?
Wenn wir uns einen schönen - motivierenden, selbstbestimmten - Rahmen um ungeliebte Aufgaben machen und ihn wie die Studienprobanden als sinnvoll und attraktiv empfinden, fällt es uns leichter, diese Aufgaben auch zu erledigen.


  ANGELEUCHTET

Und wenn das alles nichts hilft und wir es einfach nicht hinbekommen? Dann denken Sie doch mal wieder über die 3 F und Ihre Verweigerung nach...

Oder Sie prüfen eine andere Organisationsform. Muss ich die Aufgabe wirklich selber machen? Kann ich sie delegieren? Oder einen Dienstleister mit der Erledigung beauftragen? Ein wichtiges Coachingprinzip ist auch, Stärken zu stärken und nicht zu versuchen, aus einer Schwäche eine Stärke zu machen. Ist meist anstrengend und selten wirklich nachhaltig erfolgreich.

Wenn es aber nicht anders geht und man selber die Aufgabe machen muss, dann hilft es sehr, sich diese so leicht wie möglich zu machen. Also positive Gedanken und einen schönen Rahmen mit einem zufriedenstellenden Ziel zu verbinden. Vielleicht hilft ja auch die oft zitierte Aussage:

Love it, leave it or change it!


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