Morgen ist auch noch ein Tag.

 

Liebe Klienten, Kunden, Partner, Freunde und Interessierte,

vermutlich kennt ihn jeder - den Vorurlaubsstress. Jedes Jahr aufs neue erwischt er uns - muss das so sein? Gedanken dazu im neuen BliXlicht.

schöne Urlaubs- und Sommertage wünscht

Ihre


BELEUCHTET

So, endlich ist es soweit: der Sommerurlaub ist zum Greifen nah. Doch anstatt gelassen und voller Vorfreude die letzten Tage vor dem Urlaub laufen zu lassen, kommen wir in Stress. Meist nicht nur beruflich, sondern auch privat. Im Büro soll der Schreibtisch möglichst leer, die Checkliste für den Vertreter möglichst perfekt sein. Allen Eventualitäten während seiner Abwesenheit will man schon im Vorfeld den Wind aus den Segeln nehmen, mit- und voraus denken ist gefragt.

Doch nicht nur auf der Arbeit sind die letzten Tage anstrengend, auch zu Hause. Der Rasen muss noch mal gemäht, die Wäsche gewaschen und das Haus geputzt werden (was denken sonst die Nachbarn). Dann soll der Koffer rechtzeitig gepackt, die Reiseroute geplant und die Kinder vorbereitet sein.

Kurz: Unsere To-Do-Listen sind lang und vielschichtig und irgendwie ist die Vorbereitungszeit immer zu kurz.


ERLEUCHTET

Ähnlich habe ich es in dieser Woche erlebt, obwohl ich schon einiges im Vorfeld erledigt und mir sogar ein paar Tage zur Vorbereitung eingeplant hatte. Aber dennoch leuchteten mir die noch zu erledigenden Punkte in meiner Aufgabenliste rot entgegen (unter anderem dieses BliXlicht zu schreiben). Und dann habe ich das getan, was der Entwicklungspsychologe Martin Tomasik in seiner Doktorarbeit erforscht hat: Ich habe aufgegeben! Alles was ich nicht mehr geschafft habe, habe ich entweder als nicht so wichtig eingestuft und gelöscht oder aber für die Zeit nach meinem Urlaub terminiert. Und schlagartig ging es mir besser!

Genau das hat Tomasik auch herausgefunden, allerdings war sein Fokus auf den Umgang mit Lebenssituationen und Zufriedenheit gerichtet. Er hat zwei Arten des Umgangs herausgefunden: 1. Versuchen, die Dinge zu ändern und 2. die eigenen Ansprüche zu relativieren bzw. sie aufzugeben. Tomasik spricht dabei nicht von Resignation, wenn unerreichbare Ziele aufgegeben werden. Das Aufgeben sieht er vielmehr als die Ermöglichung alternativer und neuer Ideen. Wenn das ursprüngliche Ziel als nicht erreichbar eingestuft wird, dann konzentriert man sich auf etwas anderes, dass so mit mehr Energie verfolgt und dadurch erfolgreich abgeschlossen werden kann. In meinem Fall also: Aufgabe von administrativen Zielen, wie z.B. Protokolle schreiben, aufräumen, etc., zu Gunsten eines entspannten Urlaubsantritts. Na, wenn das nicht groovt ;-))


  AUSGELEUCHTET

Interessant ist ja nun, ob das auch beim Arbeitsantritt funktioniert. Aufgabe des perfekten Dienstantritts könnte heißen: Keine Bewältigung der gesammelten Post, hunderter E-Mails und Anfragen von drei Wochen, Gespräche mit allen Kollegen, Mitarbeitern und dem Chef am ersten Tag. Stattdessen entspanntes Kaffee trinken und gemächliches Wiederankommen am Schreibtisch! Geht nicht? Ok, vielleicht kommt dann Herr Zufall auf die Bühne und beschert einen ersten Arbeitstag, an dem der Server ausfällt oder ein Bagger das Telefonkabel getrennt hat. Welch herrliche Aussichten! Eine kleine Umfrage unter den schon aus dem Urlaub zurückgekehrten Kollegen wird sicher zu Tage fördern, dass nach der ersten Arbeitswoche nur noch wenige wissen, wie erholt sie vor einer Woche waren. Man könnte auch von einer gigantischen Verschwendung von Zeit und Geld reden, wenn das gewünschte Ergebnis - Erholung - nur von so kurzer Dauer ist.

Vielleicht ergibt sich im Urlaub ja mal ein entspannter Moment, um über den eigenen Umgang mit Zeit nachzudenken. Wie viel lassen wir uns von anderen verplanen, wie viel Zeit gewähren wir uns und den Kollegen bei der Arbeitsbewältigung. Haben wir noch Zeit für Muße und Nichts tun? Muss auch das Privatleben von Terminen geprägt sein? Wäre weniger mehr? Wie sagte doch eine Teilnehmerin kürzlich bei einer Veranstaltung: Es geht doch in der Regel nicht um Menschenleben! Oder auch: Take your time!


 ANGELEUCHTET

Mit dem Thema Zeit beschäftigt sich auch die Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik. Wissenschaftler aus unterschiedlichen sozial- und naturwissenschaftlichen Fachgebieten aus Deutschland und den Nachbarländer haben sich in dieser Gesellschaft zusammen gefunden und wollen u.a. wissenschaftliche Erkenntnisse für die alltägliche Zeitgestaltung nutzbar machen. Sie plädieren für einen bewussten und demokratischen Umgang mit der Ressource Zeit.

Wer es lieber ganz praktisch mag, der findet viele Anregungen und Checklisten zum Thema Zeitmanagement auf der Seite Zeitblüten des Kollegen Burkhard Heidenberger.

Ach ja, und dann kann ich noch aufklären, wieso es nun doch noch ein BliXlicht gibt - es hat geregnet und somit waren alle Gartenaufgaben vor dem Urlaub gestrichen und Platz für andere Aktivitäten da. Und ich hoffe doch sehr, dass auch dieses BliXlicht gut gelungen ist...


Wenn Sie noch mehr erhellende Momente haben möchten, hier geht es zum Blixlicht Archiv...

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