Körpergefühl
Timo Storck, Felix Brauner, Psychosozial-Verlag

Das Buch der beiden Autoren ist eine wissenschaftliche Abhandlung darüber, inwieweit Psyche und Soma Einfluss auf das Gefühlsleben haben und welchen Platz Körpergefühl in der therapeutischen Arbeit haben kann und sollte.

Der erste Teil des Buches ist eine wissenschaftlich theoretische Zeitreise, die durch die unterschiedlichen Entwicklungen auf diesem Gebiet geht und gibt u.a. Einblicke in die Sichtweisen und Erkenntnisse von Platon, Aristoteles, Spinoza und Freud bis hin zu den neuesten Forschungen auf den Gebieten der Psychoanalyse, der Psychologie und weiteren damit enger oder entfernter verbundenen Forschungsfeldern.

Inwieweit sich Körper und Soma beeinflussen und bedingen und welche Auswirkungen das auf die therapeutische Arbeit bei Störungen der Psyche hat, darüber erfährt man im zweiten Teil des Buches mehr. Als psychologische Therapeuten und Analytiker stehen für die Autoren die Forschungserkenntnissee und ihr Einfluss auf die therapeutische Arbeit mit Patienten im Fokus. Verschiedene Perspektiven und Ebenen werden durch Beispiele aus der Praxis verdeutlicht.

Auch wenn das Buch für mich einige interessante Aspekte beinhaltet, z.B. dass der Umgang mit Körper und Gefühl immer auch geprägt ist von den soziokulturellen Rahmenbedingungen in denen jemand lebt, und jede Gesellschaft ihren eigenen Umgang mit Gefühlen entwickelt, die dann auch in Verhaltenserwartungen – Do and Dont’s – ans Individuum münden und so unser Verhältnis zu Körper und Gefühl beeinflussen, war mir das Buch insgesamt zu theoretisch und wissenschaftlich. Das Thema wird umfassend erläutert, die Sprache ist sehr wissenschaftlich und mit all den Quellenhinweisen und Klammerergänzungen beschwerlich zu lesen. Es ist an eher an Wissenschaftler als an interessierte Laien gerichtet.